Das Flassmeer
Flachs oder Leinen ist eine uralte Kulturpflanze, die schon im alten Ägypten gezüchtet wurde und auch bei uns wurde der Flachs angebaut.
Wenn die Pflanzen ausgereift waren, wurden Sie mit den Wurzeln heraus gezogen und getrocknet. Der Samen wurde gedroschen und gemahlen als Viehfutter verarbeitet. Aber auch in der Medizin kam der Leinsamen zum Einsatz. Die weitere Verarbeitung des Flachsstängels hingegen war mühselig und schwer.
Nach dem Dreschen wurden die Pflanzen gebündelt und im Wasser für bis zu zwei Wochen gelagert. Danach wurden die Bündel erneut zum Trocknen ausgelegt und mit der weiteren Verarbeitung begonnen. Der Flachs wurde soweit gebrochen bis die holzigen Teile des Stängels, der durch die Einlagerung im Wasser nicht verfault war, entfernt und die innenliegenden weichen Fasern freigelegt waren. Diese Fasern wurden nun über ein Nagelbrett gezogen, bis nur noch die feinen Fäden vorhanden waren, welche nun zu Leinen weiterverarbeitet wurden.
Das Flassmeer in Neu-Ekels
Beim Flassmeer in Neu-Ekels handelt es sich um ein Niederungsgebiet, welches etwa zwei Meter tiefer als das angrenzende Gelände lag und früher jeden Herbst, Winter und Frühling unter Wasser stand. Über Jahrhunderte wurde hier Flachs angebaut und dann gewässert. Daher auch der Name Flassmeer (oder auch Flachsmeer).
Der Wasserspiegel im umlaufenden Graben steigt niemals höher als die angrenzenden Ländereien, dafür sorgt ein gemauerter Schacht (Mönch genannt). Wie ein Abfluss nimmt er das Wasser auf und führt es über eine Entwässerungsleitung in den benachbarten Neulander Zugschloot und schließlich ins Große Meer. 1996 wurde das Biotop fertiggestellt und durch die Pforte an der Theener Straße kann man bis an die Wasserfläche laufen und dort auf einer Bank den Ausblick und die Ruhe genießen. Eine kleine Schutzhütte lädt außerdem zum Verweilen während einer Pause der Fahrradtour ein.
Text und Infos aus: Geschichte und Geschichten um "Hoog Foor", März 2004